Kritische Theorie der Veränderung des Staates im Kontext humankapitalkonzentrierter Sozialpolitik
Roland Atzmüller
ISBN: 978-3-89691-280-0
381 Seiten
Preis: 35,00 €
Erschienen: 2019
Die Subjekte und ihr Arbeitsvermögen werden in dem, was von den „Wohlfahrtsstaaten“ im finanzgetriebenen Akkumulationsregime übrig geblieben ist, zu einem zentralen Moment der gesellschaftlichen Krisenbearbeitung und Transformation. Die Sicherung und Vervielfältigung der Tauschoptionen zwischen den Beschäftigten und dem Kapital durch Aktivierung und Workfare einerseits, soziale Investitionen in (Aus-)Bildung, Kinderbetreuung und Forschung andererseits, bilden die Pole sozialpolitischer Aktivitäten und Strategien in fragmentierten und polarisierten Wettbewerbsstaaten. Dadurch wird eine zunehmend humankapitalorientierte Regulation des Arbeitsvermögens und der Vernutzungsbedingungen der Arbeitskraft in den Produktionsverhältnissen durchgesetzt und stabilisiert.
Auf Basis einer kritischen Rekonstruktion und Historisierung der überkommenen, v.a. marxistisch orientierten Analysen des kapitalistischen Wohlfahrtsstaates und seiner Aktivitäten zur Erzeugung der Ware Arbeitskraft zeigt Roland Atzmüller, wie die Entwicklung neuer Formen der Regierung des Selbst durch Anpassung und Lernen mit den sozialen Kämpfen um neue Formen der Krisenbearbeitung der kapitalistischen Produktionsweise verknüpft sind. Die Pädagogisierung der Reproduktion der Produktionsverhältnisse macht die Hegemonie des Kapitals im Neoliberalismus zum Ergebnis der Eigenaktivitäten der zu Humankapital transformierten Subjekte.
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