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Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg

Zur Rolle der Gewerkschaften in der Friedensbewegung

Seit dem brutalen russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wird auch in den Gewerkschaften die Diskussion über Krieg und Frieden intensiv geführt. Dabei ist klar: Um das sinnlose Töten so schnell wie möglich zu beenden, müssen Verhandlungslösungen auf den Weg gebracht werden. Gleichzeitig zeigen die letzten Tarifrunden, wie sehr sich außenpolitische und verteilungspolitische Fragen ineinander verschränken. Ist Umverteilung schon zu Friedenszeiten eine Herausforderung - in Zeiten von Krieg und Aufrüstung ist sie ungleich größer. Jeder Euro, der in diesen Krieg gesteckt wird, fehlt für eine armutsfeste Sozialpolitik, für den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur oder den sozial-ökologischen Umbau. Doch Kriege drängen Gewerkschaften auch in Widerspruchskonstellationen. Und so steht die Gewerkschaftsbewegung wieder einmal vor der Herausforderung, im Spannungsverhältnis von betrieblicher Interessenvertretung und sozialer Bewegung ihre Rolle als Friedensorganisation auszubuchstabieren. Eine breite innergewerkschaftliche Debatte ist dazu im Gange, bei der so mancher friedenspolitische Grundsatz auf den Prüfstand gestellt wird. Der vorliegende Band ist ein orientierender Beitrag zu dieser Diskussion, der die Rolle der Gewerkschaften als Friedensorganisation stärken möchte.

Über die Herausgeber:innen

Ulrike Eifler, geb. 1975, studierte in Marburg Politologie und Sinologie. Im Anschluss arbeitete sie als Journalistin und Hörbuchrezensentin. Von 2009 bis 2019 war sie in unterschiedlichen Funktionen als Gewerkschaftssekretärin für den DGB tätig, zuletzt als Geschäftsführerin der DGB Region Südosthessen. Von 2019 bis 2020 leitete sie das Auslandsbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Genf mit dem Schwerpunkt Internationale Gewerkschaftspolitik. Seit 2020 ist sie Fellow am Institut für Gesellschaftsanalyse, seit 2021 zudem Projektreferentin im DGB Projektbüro Revierwende in Nordrhein-Westfalen. Ihr inhaltlicher Fokus liegt seit vielen Jahren unter anderem auf der Transformation der Arbeitswelt.

Pressestimmen

"Der Band vereint Analysen und Argumente, um den notwendigen Kampf für den Frieden und soziale Gerechtigkeit miteinander zu verbinden und in die Offensive zu kommen – damit kommt er genau zur richtigen Zeit."
    Susanne Ferschl, in: nd aktuell, 06.2024

"Dass es enorm wichtig ist, in diesen Zeiten der ungehemmten Aufrüstung, des wachsenden Risikos eines Atomkrieges, dabei der Vernachlässigung der Infrastruktur, der Bildung und Erziehung und vielem anderem mehr in unserem Land, ein solches Buch zu produzieren, muss hier nicht gesondert thematisiert werden. Der Herausgeberin ist mit ihrem Zuschnitt von Theorie und viel gewerkschaftlicher Praxis für den Frieden ein guter Wurf gelungen."
    Johannes M. Becker in: Wissenschaft & Frieden 3/24

"Wer eine Idee davon bekommen will, welche Rolle Gewerkschaften vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit einnehmen können, dem sei die Lektüre des Sammelbands der Rosa Luxemburg Stiftung empfohlen."
    Hermann Nehls in: SoZ. Sozialistische Zeitung 8/24