

Andreas Kallert zeichnet in einer kritisch-materialistischen Analyse nach, wie während der globalen Finanzkrise ab 2007 seitens der öffentlichen Hand dreistellige Milliardensummen für die Rettung von Finanzinstituten mobilisiert werden konnten. Die Strategie der Systemrelevanz mitsamt der Vereinnahmung aller BürgerInnen als potentielle Opfer der Finanzkrise spielte hierfür die entscheidende Rolle. Die Arbeit liefert eine fundierte Kritik der Systemrelevanz, die sich in Gesetzen und Institutionen materialisiert hat und zum Passepartout für den Zugriff auf öffentliche Mittel geworden ist.
Andreas Kallert, Sozialwissenschaftler, promovierte an der Univ. Marburg zur Rolle von Systemrelevanz für die Bankenrettungen während der Finanzkrise in Deutschland. Seine Forschungsschwerpunkte: kritisch-materialistische Analysen und die politische Ökonomie der Finanzmärkte. Nebenbei verdingt er sich als kritischer Beobachter des NSU-Komplexes und ähnlicher Katastrophen.