Widersprüche

Heft

153

Die Macht von Bezeichnungen

Zur Aktualität von Etikettierungstheorien

Der Kampf um Begriffe und der Kampf mit Bezeichnungen und Etiketten („Diagnosen“) scheint allgegenwärtiger denn je. Doch Etikettierungstheorien — gerade in ihrer herrschafts- und institutionenkritischen Ausprägung – haben an Bedeutung verloren. Damit geht insbesondere der für Soziale Arbeit und kritische Reflexivität zentrale Blick darauf verloren, dass und wie das Objekt von Praxis durch diese Praxis mit-konstituiert wird. Wir fragen nach politischen und professionellen Gründen für Reflexivitätsverlust und Entpolitisierung; und wir überlegen, wie an der Etikettierungsperspektive weiter gearbeitet werden kann und sollte.