Emanzipation undenkbar?

Mutterschaft und Feminismus

Mutterschaft wird im Feminismus hauptsächlich herrschaftskritisch betrachtet und als Moment der Konstruktion und Rekonstruktion von Geschlechterstereotypen und Geschlechterhierarchien gedeutet. Vernachlässigt wird die Frage nach Mutterschaft als einer zumindest potentiell emanzipatorischen Lebensentscheidung und Lebenspraxis. Gleiches gilt für die Frage nach einem feministischen Konzept der individuellen und gesellschaftlichen Emanzipation, das die Entscheidung zur Mutterschaft und die Praxis des Mutterseins als Option emanzipatorischer Lebensgestaltung und Herausforderung sozial-emanzipatorischer Politik umfasst. Marie Reusch begründet in ihrer Untersuchung die Notwendigkeit, die Frage nach dem Zusammenhang von Mutterschaft und Emanzipation (neu) zu stellen.