Energiewende = Geschlechterwende?

Eine geschlechtersoziologische Subjektanalyse des Ingenieurs im Bereich erneuerbare Energien

Die Ingenieurtätigkeit im Bereich erneuerbare Energien stellt einen gesellschaftspolitisch wie geschlechtersoziologisch interessanten Gegenstand dar: Auf der einen Seite ist der Ingenieurberuf nach wie vor sowohl strukturell als auch symbolisch auf das Engste mit Männlichkeit verknüpf; auf der anderen Seite ist mit den erneuerbaren Energien ein Betätigungsfeld angesprochen, das ob seiner vorgeblichen Nähe zu Natur und Umwelt immer wieder als besonders attraktiv für Frauen gehandelt wird. Vor diesem Hintergrund fragt die vorliegende Arbeit, wie das vergeschlechtlichte Subjekt „Ingenieur(_in)“ im Bereich erneuerbare Energien in diskursiven Praktiken der Distinktion und Positionierung konstituiert wird und wie dabei Technik, Natur und Geschlecht wechselseitig hervorgebracht werden. Auf Basis qualitativer Leitfadeninterviews werden hierzu die beruflich-fachlichen Selbstverständnisse von Ingenieur_innen, die als Führungskräfte in klein- und mittelständischen Unternehmen im Regenerativenergiebereich in Deutschland oder Österreich tätig sind, rekonstruiert und auf ihre Geschlechtersymboliken hin befragt.