Gefahrenzone, Angstraum, Feindesland?

Stadtkulturelle Erkundungen zu Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus in ostdeutschen Kleinstädten

Ostdeutsche Kleinstädte gelten häufig als der idealtypische Ort für rechtsradikale Strukturen und deren Aktivisten. Thomas Bürk untersucht in seiner Studie den Umgang von Flüchtlingen, MigrantInnen und nicht-rechten Jugendlichen in Städten, die von einer rassistischen Dominanz geprägt sind. Die lokalen Aushandlungskonflikte um das „Recht auf Stadt“ manifestieren sich für diese Gruppen in einer spezifischen sozialräumlichen Topologie der Stadt – einer Machtgeographie der alltäglichen Bewegungsmöglichkeiten. Der kontingente Charakter dieser symbolischen Ordnungen der Städte verdeutlicht die Bedeutung und Wirksamkeit eines lokalen Engagements nicht nur gegen die Präsenz von Neonazis, sondern auch gegen Formen eines strukturellen Rassismus wie etwa der Residenzpflicht oder der Lagerunterbringung von Flüchtlingen. Die Untersuchung verbindet Zugänge der Sozialgeographie und der empirischen Kulturwissenschaften, in einer Forschungskonzeption zur lokal-spezifischen Kleinstadtkultur in Ostdeutschland.