Genossenschaften und die Wohnungsfrage

Konflikte im Feld der sozialen Wohnungsfrage Wohnungsfrage

Genossenschaften ermöglichen bezahlbares und demokratisches Wohnen. Entsprechend gut ist ihr Ruf in Wohnungspolitik und -forschung. Eine kritische Analyse der Praxis großer Wohnungsgenossenschaften in Hamburg zeigt jedoch, dass auch diese darauf abzielen, ihre Wohnungsbestände und Bewohnerstrukturen aufzuwerten. Ausgehend von aktuellen Konflikten in Hamburg rekonstruiert Joscha Metzger die ambivalente Rolle der Genossenschaften in den Kämpfen um die Wohnungsfrage seit dem 19. Jahrhundert. Dabei arbeitet er heraus, dass diese sowohl Anknüpfungspunkte für emanzipatorische Veränderungen bieten als auch zur Stabilisierung herrschender Ungleichheiten in der kapitalistischen Gesellschaft beitragen können. Inwiefern sie ihrem guten Ruf gerecht werden können, hängt daher nicht zuletzt vom Engagement derjenigen Akteure ab, die sich für ein Recht auf Stadt in und mit Genossenschaften einsetzen

Über die Autor:innen

Joscha Metzger, geb. 1983, studierte Geographie und Geschichte in Freiburg und promovierte am Institut für Geographie der Universität Hamburg zum Thema Genossenschaften und Wohnungsfrage. Aktuell arbeitet er im Bereich Baubetreuung und Projektentwicklung bei der STATTBAU HAMBURG Stadtentwicklungsgesellschaft mbH und lehrt an der HafenCity Universität und der Universität Hamburg zu den Themen Wohnungspolitik, -wirtschaft und Stadtentwicklung.