Jacques Offenbach und sein Werk

bei Siegfried Kracauer und darüber hinaus

1937 erschien Siegfried Kracauers Buch „Jacques Offenbach und das Paris seiner Zeit“ – ein Versuch, den Komponisten vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Gesellschaft zu zeichnen. Im Exil entstanden, wurde das Buch trotz seiner Qualität kein Erfolg. 1962 in Deutschland wiederaufgelegt, errang es die verdiente Aufmerksamkeit, wurde zur meistgelesenen Offenbach-Biographie, wirkt bis heute nach und hat erheblich zum Bild des Komponisten beigetragen. Allerdings: Dieses Bild ist schön, aber auch etwas schief, und es ist bei weitem nicht vollständig. Alexander Flores charakterisiert das Buch in seinem Hintergrund, seiner Entstehung, seinen Verdiensten und seiner Wirkung, zeigt aber auch, was in dem dort gezeichneten Offenbach-Bild nicht ganz richtig ist und was schlicht und einfach fehlt. Dabei entsteht nicht nur ein bei aller Kritik liebevolles Porträt des Buchs und seines Autors, sondern auch eine einfühlsame Darstellung des ungeheuer facettenreichen Offenbach‘schen Werks, die aus der intimen Kenntnis dieses Werks schöpft und auch die neuere Forschungsliteratur auswertet.