Konflikte um die Stadt für alle

Das Machtfeld der Stadtentwicklungspolitik in Hamburg

Hamburg im Jahr 2009: Eine Stadt, in der unternehmerische Standortpolitik seit Jahren recht unbehelligt Gentrifizierung vorantreibt, wird von einer Welle konfrontativer Auseinandersetzungen überrascht. Zahlreiche stadtpolitische Initiativen versammeln sich hinter zwei zentralen Forderungen: „Recht auf Stadt für alle“ und „Stadt selber machen“. In ihren Aktionen richten sie sich gegen prekäre urbane Arbeitsbedingungen von „Kreativen“, gegen steigende Mieten und Verdrängung, aber auch für eine „Stadtplanung von unten“. In dieser offenen Situation sehen sich politisch-administrative Akteur_innen zu Reaktionen gezwungen. So treffen unterschiedliche Selbstverständnisse und urbanistische Konzeptionen konflikthaft aufeinander. Aus einer praxisanalytischen Perspektive untersucht Moritz Rinn Entstehungsbedingungen und Konstellationen dieser Konflikte. So macht er grundlegende Machtbeziehungen der Stadtentwicklungspolitik sichtbar.

Über die Autor:innen

Moritz Rinn, geb. 1982, studierte Politikwissenschaft und Musik in Oldenburg, von 2010 bis 2014 Stipendiat am Hamburger Institut für Sozialforschung, seit 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziale Arbeit an der Universität Duisburg-Essen. Seine Interesse gilt einer kritischen Gesellschaftsforschung, seine Arbeitsschwerpunkte sind städtisches Wohnen, Gentrifizierung, Stadtentwicklungspolitik, soziale Bewegungen und Konflikte, Sozial-, Sicherheits- und Kontrollpolitiken sowie urbane Marginalisierung. Von ihm ist 2016 im Verlag Westfälisches Dampfboot erschienen "Konflikte um die Stadt für alle. Das Machtfeld der Stadtentwicklungspolitik in Hamburg."