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Nicht allein in deindustrialisierten ländlichen Regionen, sondern auch in urbanen Räumen ist eine Verfestigung rechtsautoritärer Orientierungen und eine daran anschließende politische Dynamik zu beobachten. Anhand qualitativer empirischer Studien in Leipzig und Stuttgart diskutiert der Band den Zusammenhang von städtischen Problemen (Wohnraumversorgung, städtebauliche Projekte und Beteiligung, Mobilität- und Energiewende etc.) und rechtspopulistischen Denk- und Handlungsformen. Er schließt damit an Debatten um soziale und/oder kulturelle Ursachen von Rassismus, Nationalismus und Antifeminismus an. Was Städte zu Orten der Demokratiekrise macht und welche spezifischen urbanen Bedingungen für demokratiefeindliche Bewegungen es gibt, wird anhand von Interviews mit Expert*innen sowie einer Analyse rechter Diskurse untersucht. Im Zentrum des Buches stehen lokale Konflikte um Quartiersentwicklung, Wohnen und Verkehr. In dichten Beschreibungen werden Motive, Deutungen und Praxis der beteiligten Akteure (Stadtbewohner*innen, Verwaltung, Politik, Marktakteure, soziale Bewegungen) rekonstruiert. Darüber hinaus ziehen die Autor*innen Schlüsse für die politische Auseinandersetzung mit rechten Strömungen, Bewegungen und Parteien
Peter Bescherer, Dr. phil., ist wiss. Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungs- und Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen kritische Gesellschaftstheorie, Stadtforschung, soziale Bewegungen und aktivistische Forschung.
Robert Feustel beschäftigt sich mit politischer Theorie, Kultursoziologie sowie Wissenschaftsgeschichte; ist Politikwissenschaftler von Haus aus, promovierte in Leipzig, lehrt und arbeitet mittlerweile in Jena und Leipzig.
Gisela Mackenroth hat Soziologie und Humangeographie studiert. Sie war bis Ende 2020 am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen im BMBF-geförderten Projekt "Populismus und Demokratie in der Stadt" tätig. Seit 2017 ist Gisela Mackenroth Lehrbeauftragte an den Universitäten Jena und München. Arbeitsschwerpunkte: Stadt- und Raumsoziologie, Demokratietheorien und Kunstsoziologie.
Luzia Sievi, seit 2017 wiss. Mitarbeiterin am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften. Sie studierte Politikwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte und Wirtschaftspolitik und promovierte an der Universität Freiburg in Politischer Theorie zu Demokratietheorien und Poststrukturalismus.