Die windige Internationale

Rassismus und Kämpfe der Migration

Haben sich Migrantinnen und Migranten in Deutschland überhaupt gegen Rassismus zur Wehr gesetzt? Und welchen Nutzen für eine kritische Gesellschaftstheorie ziehen wir, wenn wir den Spuren des migrantischen Widerstands nachgehen? Unter Rückgriff auf eine historische Analyse der Auseinandersetzungen von Migrantinnen und Migranten in der Bundesrepublik entwickelt Manuela Bojadzijev eine relationale Theorie des Rassismus, die in der Lage ist, seine historischen und aktuellen Konjunkturen zu bestimmen. Eine solche Theorie nimmt die Auseinandersetzungen gegen Rassismus zu ihrer Grundlage und nicht die Subjekte, die der Rassismus erst produziert. Die Autorin untersucht die Geschichte migrantischer sozialer Kämpfe in der Bundesrepublik in drei Aspekten: Einwanderungspraktiken als soziale Bewegung, Arbeitskämpfe sowie Auseinandersetzungen in den Bereichen der Reproduktion. Die Betonung auf die sozialen Auseinandersetzungen im Kontext der Migration reichert eine aktuelle kritische Gesellschaftstheorie des Rassismus noch mit Überlegungen zu einer Geschichtsschreibung "mit offenem Ende" und einer Diskussion nach den Grenzen des Politischen an.

Über die Autor:innen

Manuela Bojadzijev, Prof. Dr. phil., Professorin für Migation in globaler Perspektive an der Humboldt Universität zu Berlin und Prodekanin für Internationales der Philosophischen Fakultät sowie stellvertretende geschäftsführende Direktorin des Instituts für Europäische Ethnologie/Europäische Ethnologie und Migrationsforschung. Co-Abteilungsleitung der Abteilung "Integration, soziale Netzwerke und kuturelle Lebensstile".

Foto Bojadzijev, Manuela