Die Wirklichkeit des Allgemeinen

Soziale Formen objektiver Vernunft: Wert, Technik, Staat und Sprache

Die Vernunft hat immer existiert, nur nicht immer in der vernünftigen Form." Mit dieser These hat der junge Marx das Leitmotiv angeschlagen, das die kritische Theorie der Gesellschaft mit der Geschichte der Philosophie, insbesondere mit Aristoteles verbindet. Die existierende Vernunft ist die objektive. Ihre unvernünftige Form besteht in der Verselbständigung des Allgemeinen zu realen Abstraktionen, denen die Individuen untergeordnet werden. Es ist jedoch nur der Zusammenhang der Individuen selbst, der sich verselbständigt hat und den sie, so die Zielbestimmung von Marx, sich gemeinschaftlich aneignen müssen. Ernst Schiller entfaltet in der vorliegenden Untersuchung diesen Kerngedanken der marxschen Theorie an den Begriffen Wert, Produktivkraft, Staat und Sprache. Dabei versucht sie eine Aktualisierung, in welcher die Analysen von Marx und Engels weitergeführt werden auf der Entwicklungslinie einer fortschreitenden Vergesellschaftung in kapitalistischer Form. Am Ende steht die Frage, was eine Orientierung auf objektive Vernunft in der Naturbetrachtung und der praktischen Naturbeziehung bedeuten könnte.

Über die Autor:innen

Hans-Ernst Schiller, Prof. em. Dr., geb. 1952, Studium der Philosophie, Soziologie und Geschichte in Erlangen und Frankfurt am Main, Promotion 1981 über Ernst Bloch, Habilitation über Wilhelm von Humboldt 1996 in Kassel. Von 1993 bis 2018 Professor für Sozialphilosophie und Ethik an den Fachhochschulen Darmstadt und Düsseldorf. Veröffentlichungen u.a. zu Hegel und Marx, zur Erkenntnistheorie und zum Individualitätsbegriff, zur Kritischen Theorie und ihrer Freud-Rezeption.

Pressestimmen

"Eine gründliche, extrem sachhaltige Rückbesinnung auf Wesentliches, für das wir wegen seiner Dauerpräsenz blind zu werden drohen.“ 
Christoph Türcke in seinem Extratipp zur Sachbuchbestenliste vom August in DIE WELT