„Stärker als das, was uns trennt“

Kriminalisierungen und Solidarität am „gefährlichen Ort“ Kottbusser Tor in Berlin Kreuzberg

Das Kottbusser Tor wird medial als „gefährlicher Ort“ bezeichnet. Die Polizei hat hier besondere Befugnisse und inzwischen eine eigene Wache. 22 Menschen vom Kotti erzählen, wie es ist, an diesem Ort zu leben, und welche Gefahren und Ängste für sie dort bestehen. Sie beschreiben aber vor allem auch nachbarschaftliche Organisierung und Solidarität. Gemeinschaften und Einzelpersonen am Kotti führen einen stetigen Kampf gegen Stigmatisierungen und soziale Härten, welche die herrschende Gesellschaftsordnung insbesondere an derart kriminalisierten Orten produziert. Alle gesellschaftlichen Gruppen mitzudenken, zu integrieren und aufeinander aufzupassen, wurde als Konsens und Prinzip am Kotti beschrieben. So haben sich Menschen am Kottbusser Tor nicht nur eine solidarische Gemeinschaft aufgebaut, sondern etwas, das laut Interviewpartner Benja „…stärker ist als das, was uns trennt. Das halte ich für ein Gesellschaftsmodell, das ist eine Gesellschaft, in der ich leben möchte.“