Feministische Kapitalismuskritik
Welche Herrschaftsverhältnisse liegen dem Gegenwartskapitalismus zugrunde? Wie prägen sie seine Entwicklung? Welche Veränderungen lassen sich feststellen? Diesen Fragen geht der Einstiege-Band aus einer dezidiert feministischen Perspektive nach: Für ihre Antworten legen die Autorinnen intersektionelle und kapitalismustheoretische, anerkennungs- und gerechtigkeitstheoretische, praxistheoretische und poststrukturalistische Perspektiven an. Wie sich Herrschaft im Geschlechterverhältnis ausdrückt und wandelt, zeigen sie anhand feministischer Erkenntnisse zur Prekarisierung, zur Subjektivierung, zur Entgrenzung von Arbeit und zum Wandel des Sozialstaats, aber auch zur finanzökonomischen Entwicklung und zu globalen Versorgungsketten. Dabei loten sie Ansätze der Subaltern Studies, des Ecofeminism und des Material Feminism in ihrer Reichweite für die feministische Gesellschaftsanalyse und Kapitalismuskritik aus. Das Buch ist für die Lehre geeignet und für gesellschaftspolitisch Interessierte auch außerhalb der Wissenschaft informativ.
Brigitte Aulenbacher, Univ.-Prof. i.R. Dr., Soziologin, Mitherausgeberin der Buchreihe „Arbeitsgesellschaft im Wandel“, Vizepräsidentin der International Karl Polanyi Society und bis September 2024 Professorin für Soziologische Theorie und Sozialanalyse und Leiterin der Abteilung für Gesellschaftstheorie und Sozialanalysen am Institut für Soziologie der JKU Linz. Arbeitsgebiete: Feministische Kapitalismusanalyse und Gesellschaftstheorie, Rationalisierungs-, Arbeits- und Careforschung. Empirische Forschungen zur Neoliberalisierung der Universitäten, zur Live-in Work und Care in transnationaler Perspektive und im internationalen Vergleich, zur Altenbetreuung und -pflege, zur Digitalisierung von Sorge und Sorgearbeit, zu Formen häuslicher und stationärer Sorgearbeit, zu alternativen Sorgeformen.
Birgit Riegraf, Prof. Dr. phil., geb. 1961, Professorin für Allgemeine Soziologie und Leiterin des Fachs Soziologie an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Theorien und Methoden der Geschlechterforschung, Gesellschafts- und Gerechtigkeitstheorien, Arbeits- und Organisationssoziologie, Hochschul- und Wissenschaftsforschung.
Susanne Völker, Prof. für Soziologie mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung und qualitative Methoden der Sozialforschung an der Univ. Köln; wiss. Leiterin und geschäftsführende Direktorin der zentralen Einrichtung GESTIK ; Arbeitsschwerpunkte: Feministische Arbeits- und Ungleichheitssoziologie, Transformations- und Prekarisierungsforschung, feministische Theorie, Praxeologische Soziologie und Habitusanalyse.