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Gesellschaft

Feministische Krisendiagnosen

Gesellschaftliche Naturverhältnisse, Lebenssorge und Ökonomie, Öffentlichkeit und Privatheit, Normierungen und Ideologien sind traditionsreiche Felder feministischer Forschung. Unter dem Vorzeichen der krisenhaften Erschütterungen der Gesellschaft sind sie in uneindeutiger Weise in Bewegung: Tradierte Herrschaftsverhältnisse und -gefüge sind aufgebrochen, emanzipatorische Tendenzen stehen im Widerstreit mit der Konsolidierung von Herrschaft. In ihren Krisendiagnosen inspizieren die Autorinnen und Autoren die verschiedenen Felder unter der Frage nach grundlegenden gesellschaftlichen Zusammenhängen, den Krisenherden, den aktuellen Krisenerscheinungen und ihrer Ursachen wie der Wirkungen, die sich mit Blick auf das Geschlechterverhältnis und weitere soziale Ungleichheiten zeigen. Der Band versammelt Expertisen, Diagnosenund Reflexionen zur modernen Gesellschaft, die bis an ihre Anfänge zurückgehen, ihre aktuelle Entwicklung kritisch kommentieren und im Sinne geschlechter- und gesellschaftspolitischer Veränderungen nach vorne blicken. Es schreiben: Erna Appelt, Brigitte Aulenbacher, Ursula Birsl und Claudia Derichs, Sabine Hark und Mike Laufenberg, Cornelia Klinger, Ilse Lenz, Beate Littig, Max Preglau, Birgit Riegraf, Birgit Sauer, Elvira Scheich, Vandana Shiva, Angelika Wetterer.

Über die Autor:innen / Herausgeber:innen

Erna Appelt, Univ.-Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck. Forschung und Lehre in den Bereichen Sozialstaatsanalyse, feministische Theorie, Betreuungspolitik im europäischen Vergleich.

Bild der Autorin

Brigitte Aulenbacher, Univ.-Prof. i.R. Dr., Soziologin, Mitherausgeberin der Buchreihe „Arbeitsgesellschaft im Wandel“, Vizepräsidentin der International Karl Polanyi Society und bis September 2024 Professorin für Soziologische Theorie und Sozialanalyse und Leiterin der Abteilung für Gesellschaftstheorie und Sozialanalysen am Institut für Soziologie der JKU Linz. Arbeitsgebiete: Feministische Kapitalismusanalyse und Gesellschaftstheorie, Rationalisierungs-, Arbeits- und Careforschung. Empirische Forschungen zur Neoliberalisierung der Universitäten, zur Live-in Work und Care in transnationaler Perspektive und im internationalen Vergleich, zur Altenbetreuung und -pflege, zur Digitalisierung von Sorge und Sorgearbeit, zu Formen häuslicher und stationärer Sorgearbeit, zu alternativen Sorgeformen.

Angelika Wetterer, Prof.Dr., promovierte Germanistin (1979) und habilitierte Soziologin (2002), war zwischen 1980 und 1998 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Freiburg, Kassel und Bochum tätig. Nach verschiedenen Lehraufträgen und Gast- bzw. Vertretungsprofessuren in Dortmund, Wien und Graz hat sie jetzt die Professur "Soziologie der Geschlechterverhältnisse" an der Universität Graz inne. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Professionalisierung, Arbeitsteilung und Geschlechterkon-struktion; Modernisierungsprozesse im Geschlechterverhältnis; feministische Theorie; Frauen- & Gleichstellungspolitik in praktischer und theoretischer Perspektive